by Stopped
Die Überraschung vom Montag: Ubuntu 11.04 wird mit Unity als Standardoberfläche ausgeliefert. Das heißt, die Gnome-Shell muss man selbst nachinstallieren, wenn man sie weiter verwenden will.
Jetzt scheiden sich die Geister: Ist das gut? Wendet sich Canonical endültig von der Community ab? Ist Ubuntu dem Untergang geweiht?
Ubuntu will auf Laptops und Desktops die Trends setzen
Wer Mark Shuttleworth kennt, weiß, dass er 1. ungeduldig ist und 2. die Usability und das Design des Betriebssystems als wichtigste Baustelle für GNU Linux sieht. So gesehen ist es nur konsequent, dass sich Canonical die Kontrolle über die Desktop-Experience sichern will und von den bürokratischen Prozessen des Gnome-Desktop absätzt.
Canonical will mit Ubuntu Trends für die Laptop- und Desktop-Experience setzen , um endlich das Spiel mit Apple und Microsoft aufzunehmen. Canonical will nicht mehr hinterherlaufen, sondern das Feld anführen. So gesehen, hält man sich bei Canonical schon für die Speerspitze der Linux-Community.
Ubuntu hat mit Unity einen echten Vorteil
Unity wird eine Schlüsselrolle für die Massennutzung von Ubuntu einnehmen. Endlich gibt es für OEM gute Gründe auf Ubuntu zu setzen, wenn sie Laptops und PCs mit Software ausstatten. Ubuntu hebt sich damit für den Otto-Normal-Verbraucher von OS X und Windows 7 ab und wirkt nicht mehr wie ein Abklatsch.
Letztendlich bietet Unity die Möglichkeit für Canonical neue Wegen in der Human-Computer-Interaction zu gehen und somit die User-Experience für Computer-fremde Schichten zu verbessern. Für bestimmte Gesellschaftsschichten sind Computer immer noch ein Buch mit 7 Sigeln.
Strategie ist riskant
Allerdings ist es riskant die alten Pfade einfach zu verlassen, ich könnte mir vorstellen, dass viele alte Fans Ubuntu den Rücken zudrehen und auf andere Linux-Derivate umsteigen werden.
Grundsätzlich glaube ich aber, dass die Chancen die Risiken überwiegen. Wie seht Ihr das, geht Canonical mit Unity in die richtige Richtung oder verrät Canonical so die Linux-Gemeinde?