Udacity

Die Online-Universität Udacity startet heute ins zweite Hexamester (= Semester, die 2 Monate lang sind). Die Vorlesungen sind für jeden interessant, der nicht Informatik studiert hat und entweder Informatik von Grund auf lernen will oder seine theoretische Basis ausbauen will.

Kurse

Momentan werden 5 Vorlesungen angeboten:

  • CS101 – Building a Search Engine (David Evans, Professor University of Virginia)
  • CS212 – Design of Computer Programs (Peter Norvig!!!, Director of Research Google)
  • CS253 – Web Application Engineering (Steve Huffman, Co-Founder Reddit)
  • CS262 – Programming Languages (Westley Weimer, Professor Professor University of Virginia)
  • CS373 – Programming A Robotic Car (Sebastian Thrun, Professor Stanford University)
  • CS387 – Applied Cryptography (David Evans, Professor University of Virginia)

Einführung in die Informatik – CS101

Ich habe im letzten Semester schon CS101 belegt und möchte ein wenig über meine Erfahrungen berichten:

Prof. David Evans trägt die Inhalte ähnlich wie mein alter Mathe-Prof auf seinem Overhead-Projektor vor. Die Konzepte werden handschriftlich vorgeführt, dabei werden sie von Grund auf entwickelt – das macht es leicht den Inhalten zu folgen.

Vorlesung Udacity

Zwischen den kurzen Videos werden, wie in amerikanischen Universitäten üblich, immer wieder kleine "Quizzes" eingestreut. Die Quizzes können entweder Multiple-Choice-Aufgaben, Ergebnis-Abfragen und auch richtige Programmieraufgaben sein, für die sich ein Python-Fenster öffnet. Sich von der Vorlesung einfach berieseln zu lassen ist also nicht – man muss schon die ganze Zeit mitarbeiten.

Am Ende jeder Vorlesung gibt es Hausaufgaben, die nach einer Woche abgeliefert werden müssen. Einmal darf man sie auslassen – ohne dass das Auswirkungen auf die Note hat. Ja ihr habt richtig gehört, es gibt Noten.

Zum Abschluss der Vorlesung gibt es eine Abschlussklausur, die einen größeren Einfluss auf die Note hat, als die einzelnen Hausaufgaben.

Udacity wertet die Aufgaben mittels Computer aus, so werden die Hunderttausenden von Ergebnissen korrigiert. Das hat 1 Nachteil: Richtige Lösungswege mit falschem Ergebnis sind genauso falsch wie völlig falsche Ansätze! Es gibt keine Teilpunkte.

Wer jetzt Lust auf Udacity bekommen hat, sollte sich sofort unter http://www.udacity.com einschreiben. Die Kurse haben am 17. April angefangen und können bis 25.April belegt werden – allerdings ist das auch der Abgabe-Termin für die erste Hausaufgabe. Es ist also Eile geboten.

Unendliche Möglichkeiten

Udacity ist meiner Meinung nach ein richtiger Game-Changer. Es ist jetzt möglich eine universitäre Ausbildung zu bekommen, egal wo man wohnt, wie viel Geld man besitzt oder welchen Abschluss man in der Tasche hat. Das Einzige was man braucht, ist ein Internetanschluss. Das macht den Lehrauftrag von Universitäten praktisch obsolet. Bitte den letzten Satz nochmal auf der Zunge zergehen lassen: Man braucht keine Universitäten mehr! Zumindest was die Lehre angeht.

Was Udacity (noch) nicht bieten kann:

  • einen Abschluß
  • Forschungsleistungen
  • ein betrugssicheres Prüfungsumfeld
  • ein Studentenleben

Ihr lernt also nur für euch, aber der Lohn sind Superkräfte. Ihr bekommt die Werkzeuge, um alles mit dem Computer zu machen, was Ihr euch vorstellen könnt; die Grenzen sind eure Vorstellungskraft.

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